Podiumsdiskussion zum Thema Migration, Integration und Teilhabe im Schalander der Lindebrauerei

Am vergangenen Montag trafen sich die Landtagskandidaten der im Unnaer Stadtrat vertretenen Parteien zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Migration, Integration und Teilhabe“. Moderiert wurde die Veranstaltung im Schalander von Ksenija Sakelsek (Vorsitzende des Integrationsrates in Unna) und Rita Weissenberg (Bereichsleiterin Weiter- und Fortbildung Bibliothek). Die Moderatorinnen wiesen in Ihren Eingangssätzen darauf hin, dass 25% der Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen einen Migrationshintergrund haben. In Unna sind es sogar zwischen 25% und 30%.

Hartmut Ganzke machte deutlich, dass Integration Teilhabe und Chancengleichheit bedeutet und verwies auf Hannelore Kraft, die während des politischen Aschermittwochs in Schwerte festhielt, „dass wir bei Migrantinnen und Migranten auch von Nordrhein-Westfalen und Nordrhein-Westfälinnen sprechen müssen“. Für Ganzke liegt der Schlüssel zu einer gelungenen Integration in der Bildung. Dazu zählte er  bereits umgesetzte Maßnahmen in der Rot-Grünen Landesregierung auf und nannte u. a. die 5.700 neugeschaffenen Lehrerstellen und die landesweit eingerichteten kommunalen Integrationszentren.

Der CSU-Forderung in Migrantenfamilien müsse Deutsch gesprochen werden, lehnt Ganzke ab: „Politik sollte sich nicht einmischen bei der Frage, was Zuhause von Menschen gesprochen wird. Allerdings muss klar sein, dass die deutsche Sprache ein weiterer Schlüssel für eine funktionierende Integration ist.“ Die Arbeit des von Rot-Grün eingeführten Landesintegrationsrates bezeichnete der Abgeordnete als „gut und wichtig“ und lobte die Unnaer Stadtverwaltung für die Unterstützung des Integrationsrates in der Kreisstadt.

Beim Thema berufliche Abschlüsse machte der Massener deutlich, dass auch im Ausland erworbene Abschlüsse in NRW anerkannt werden müssen und nannte das Projekt „Kein Abschluss ohne Anschluss“ als Beispiel, wie man u. a. auch Migrantinnen und Migranten nach de Schule in eine berufliche Laufbahn begleiten könne. Als Beispiel im Wahlkreis nannte Hartmut Ganzke die Produktionsschule der Werkstatt im Kreis Unna. Dort wurde ein eigenes Berufskolleg etabliert, das sich vor allem um junge Flüchtlinge und Migranten kümmert.

Zum Abschluss der gut zweistündigen Diskussion positionierte sich Ganzke klar zum Thema Doppelte Staatsbürgerschaft: „Ich war schon als Jungsozialist 1985 für eine doppelte Staatsbürgerschaft“!