Justiz verdient Respekt und Ressourcen – Mit Witz und Ernst für eine starke NRW-Justiz
Im heutigen Plenum des nordrhein-westfälischen Landtags meldete sich der SPD-Abgeordnete Hartmut Ganzke auf kreative und eindringliche Weise zu Wort. In Gedichtform nahm er Justizminister Dr. Benjamin Limbach und die Justizpolitik der Landesregierung ins Visier – mit Humor, aber auch mit klarer Kritik und ernstem Anliegen.
„Staatsanwälte braucht das Land, die Justiz auch jede Hand“, reimte Ganzke und machte damit auf den akuten Personalmangel in Gerichten und Staatsanwaltschaften aufmerksam. Zugleich forderte er den Justizminister auf, endlich entschlossen zu handeln und neue Stellen zu schaffen: „Einstellen werd ich ganz, ganz viel – denn das ist doch unser aller Ziel.“
Ganzke kritisierte, dass die Landesregierung sich in Sachen Justiz zu oft auf das Engagement der Beschäftigten verlasse, ohne für die nötigen Ressourcen zu sorgen. „Der einzig Grund, warum’s noch geht, ist die Mannschaft, die noch steht“, lobte er die Arbeit der Justizbediensteten, mahnte aber zugleich mehr politisches Engagement und eine solide Finanzierung an.
„NRW-Justiz, die hat’s verdient, dass sie wird sehr, sehr gut bedient“, forderte Ganzke in Richtung Minister Limbach und verband seinen Appell mit einem klaren Ausblick: Der kommende Landeshaushalt 2026 müsse dringend zusätzliche Mittel und neue Stellen für die Justiz enthalten.
Zum Schluss verabschiedete sich der SPD-Rechtspolitiker mit einem Augenzwinkern in die Sommerpause: „Schönen Sommer allen Ihnen. Nach den Ferien weiter dienen – für die Menschen, für das Land, am besten dabei Hand in Hand.“
Die Rede wurde fraktionsübergreifend mit Heiterkeit und Applaus aufgenommen.
Anbei die Rede im Original:
Vielen Dank. – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die FDP mit Werner Pfeil
versuchte zu gehen richtig steil.
Staatsanwälte braucht das Land,
die Justiz auch jede Hand.
Nur, was tut der Limbach-Ben?
Sitzt jetzt hier und lacht. Doch wenn,
ja wenn, er handelt und wird sagen:
Ihr habt Recht, ich werd was wagen.
Einstellen werd ich ganz, ganz viel;
denn das ist doch unser aller Ziel.
Ich sprech ihn an, den Optendrenk:
Gib mir Geld, nicht als Geschenk,
für die Justiz, für den Respekt,
für den Elan, der dort noch steckt,
trotz des Chaos vom Minister.
Ja, das macht er. Ja, so ist er.
Nachwuchskräfte: Junge Leute
suchen andre Jobs sich heute,
nicht beim Staat, wie noch vorgestern.
Scheinen sie heut drüber lästern,
was der Limbach hat im Griff
auf der Brücke vorn im Schiff.
Zweifel werden dabei laut,
überall, wohin man schaut:
Geht Justitias Weg nach vorn
oder überwiegt auch hier der Zorn?
Minister, sind Sie sich im Klaren?
Der Karren ist wohl vor die Wand gefahren.
Leisten können wir’s uns nicht.
Vertrauen in Justiz ist Pflicht.
Pflicht des Bürgers: Recht zu achten.
Limbach und sein Haus doch machten
nicht die Dinge, die auch zünden
und in neue Kräfte münden.
Vielmehr Stillstand und so weiter.
Das macht er so wie kein Zweiter.
Cum-Cum, Cum-Ex und OVG:
Allein beim Hören tut es weh.
Lange Zeiten und Verjährung:
Limbachs Fazit ist Verwehrung.
Neue Stellen braucht es nicht,
so sagt’s Minister uns ganz schlicht.
„Läuft doch alles, ist ganz toll“,
seine Botschaft, wir im Groll.
Der einzig Grund, warum’s noch geht,
ist die Mannschaft, die noch steht,
im Vollzug und bei Gericht.
Langsam wird es aber Schicht,
weil die Menschen, die dort ackern,
wirklich machen, super schackern,
es verdienen, auch von Ihnen,
Dank zu hören für ihr Dienen.
Das allein, das ist es nicht.
Und deshalb nun bei der Geschicht:
Der Antrag hier, den wir besprechen,
da brauchen wir kein Kopfzerbrechen.
Der ist okay, so wie er ist.
Daher auch, damit ihr’s wisst,
stimmen wir zu, ja, zum Beraten.
In den Ausschuss lasst uns starten,
gemeinsam schätzen, was man meint.
Justiz, Respekt, sind wir vereint.
Nun bleibt zu wünschen gute Zeit,
auch dem Minister mit sein’m Eid.
Erfüllen soll er seine Pflichten
und das am besten ohne Dichten.
Ohne Rücktritt bleibt das Amt.
Knüpfen Sie ein starkes Band
für die Menschen, für das Land.
NRW-Justiz, die hat’s verdient,
dass sie wird sehr, sehr gut bedient.
Nutzen Sie die Sommerzeit.
26er-Haushalt ist nicht weit.
Viel mehr Geld und viele Stellen:
Damit können Sie sich hinstellen.
Ja, das wär’s, ein echtes Zeichen.
Ich werde jetzt vom Pult hier weichen.
Schönen Sommer allen Ihnen.
Nach den Ferien weiter dienen
für die Menschen, für das Land,
am besten dabei Hand in Hand.
Vielen Dank.