Wann bringt die Landesregierung zusammen, was zusammen gehört?

Sicherer Rad- und Fußweg zwischen Dortmund und Schwerte: Ist eine Lösung an der Kreisstraße in Sicht?

„Wann bringt die Landesregierung zusammen, was zusammen gehört?“, lautete die Überschrift einer Kleinen Anfrage der beiden SPD-Landtagsabgeordneten Hartmut Ganzke (Kreis Unna) und Anja Butschkau (Dortmund) an die Landesregierung. Sie fragten Anfang April, wann das Land Nordrhein-Westfalen endlich eine sichere Rad- und Fußwegeverbindung entlang der viel befahrenen L672 von Schwerte-Holzen nach Dortmund-Holzen schaffen wird.

Immer wieder beschweren sich Bürgerinnen und Bürger auf beiden Seiten des durch die A1 getrennten Ortsteils Holzen im Schwerter Osten bzw. im Dortmunder Westen über die fehlenden sicheren Verbindungen für Fußgänger und Radfahrer. Fahrradfahrer müssen hier auf der stark befahrenen Landstraße fahren. Fußgänger nutzen den ungesicherten Seitenstreifen. Auf Dortmunder Seite zwischen A1-Unterführung und der Werkstraße müssen sie sogar auf einen 200 Meter langen unbefestigten Trampelpfad dicht neben der Fahrbahn ausweichen, weil es hier keinen Fußweg gibt.

Nun erhielten die beiden Abgeordneten die Antwort der Landesregierung. Die machte zwar keine Aussagen darüber, ob sie einen Rad- und Fußweg an der Kreisstraße errichtet, benennt aber mehrere Ideen zur Umsetzung. Der Landesbetrieb Straßen.NRW prüfe momentan, inwieweit Radwege bei überbreiten Querschnitten durch eine veränderte Querschnittsaufteilung realisiert werden könnten. Das hätte den Vorteil, dass in diesem Fall keine Grundstücke erworben werden müssten und sich die Planungen vereinfachen würden. An der Kreisstraße wäre eine solche Lösung laut Straßen.NRW durchaus möglich.

Im nächsten Jahr würde zudem eine landesweite Potenzialanalyse für ein landesweites Radvorrangnetz erstellt. Dies erfolge unter Einbindung der regionalen und kommunalen Planungsträger, also in diesem Fall dem Regionalverband Ruhr und den Städten Dortmund und Schwerte. Es wäre also möglich, dass die Prioritäten für neue Radwege sich dadurch nochmal ändern könnten.

„Nach so vielen Jahren muss es nun endlich gelingen, diese Situation grundlegend zu lösen. Die Antworten auf die Fragen meiner Kollegin Anja Butschkau und mir gehen in die richtige Richtung,“ stellt Hartmut Ganzke fest. „Vor allem die Benennung von Möglichkeiten und zuständigen Partnern auf dem Weg dahin werden wir nun noch mal in Ruhe mit den Beteiligten bei einem weiteren Ortstermin beraten und dann weitere Schritte unternehmen.“

Auch die Dortmunder Abgeordnete Anja Butschkau ist nach der Kleinen Anfrage zuversichtlich, dass an der Kreisstraße doch noch etwas möglich ist: „Ich bin verhalten optimistisch. Die Idee, den Querschnitt der Fahrbahn zu Gunsten von Radfahrern und Fußgängern zu verändern, ist eine Lösung, die mit weitaus weniger Aufwand realisiert werden kann. Gerade auf Dortmunder Seite wäre vielen Menschen damit geholfen, wenn es einen sicheren, befestigten Weg entlang der Kreisstraße geben würde. Dann kann wirklich zusammenwachsen, was zusammen gehört.“